MOSH & MOAH
Es kommen stets mehr Fragen über die Verwendung von recyceltem Karton für Lebensmittelverpackungen auf. Recycelter Karton kann kleine Mengen Mineralöl enthalten, die sogenannten MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbon), das sind gesättigte Kohlenwasserstoffe aus Mineralölen und MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons), das sind aromatische Kohlenwasserstoffe aus Mineralölen.
Vor allem diese MOAH sind verdächtig; diese können nämlich Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Die Mineralöle können vom Karton in die Lebensmittel wandern. Auch durch einen eventuellen Innenbeutel. Wenn dieser keine effektive Barriere gegen die Mineralöle bildet, wie z.B. PE-Folien, dann bietet der Innenbeutel keinen Schutz.
Wie gelangen Mineralöle in recycelten Karton?
Diese Mineralöle gelangen in recycelten Karton, weil die Zeitungsindustrie noch stets Tinten auf Basis von Mineralölen verwendet. Diese Tinten können während des Recyclingverfahrens nicht vollständig entfernt werden. Die beste Lösung für die Vermeidung von Mineralölen in der Recyclingkette ist also eine vollständige Umstellung auf Tinten auf Basis von pflanzlichen Ölen. Bedauerlicherweise ist dies derzeit nicht machbar, auch weil die Zeitungsindustrie aus technischen und finanziellen Gründen nicht dafür zu finden ist.
Wie gelangen Mineralöle in Nahrungsmittel?
Auch die Zusammensetzung der Lebensmittel, der Zeitraum, in dem sich diese in der Verpackung befinden und die Lagertemperatur spielen eine Rolle. Vor allem Trockennahrung, wie beispielsweise Reis, Linsen, Teigwaren oder Kakaopulver sind am anfälligsten dafür, und zwar vor allem dann, wenn die Lebensmittel sehr lange in der Verpackung aufbewahrt werden und eine große Kontaktfläche mit dem Karton haben. Bei Lebensmitteln, die im Tiefkühler aufbewahrt werden, ist das Risiko geringer, weil bei diesen niedrigen Temperaturen wenig Migration stattfindet.
Was sagt die Gesetzgebung?
Die Anwesenheit von Mineralölen in Lebensmitteln ist also unerwünscht; sie stellt ein potenzielles Risiko dar. Aber ob diese kleinen Mengen auch wirklich zu Gesundheitsschäden beim Menschen führen, ist nicht ganz deutlich. Auch eine Gesetzgebung mit maximal zulässigen MOSH und MOAH gibt es noch nicht. In Deutschland wurde 2020 eine Aktualisierung des vierten Entwurfs der MOSH/MOAH-Gesetzgebung veröffentlicht. Es handelt sich jedoch noch um einen Entwurf, über den noch nicht abgestimmt wurde. In diesem Entwurf wird kein Grenzwert für MOSH mehr festgelegt, wohl aber eine verbindliche funktionale Barriere für MOAH. Dies bedeutet, dass die MOAH-Migration unter der Nachweisgrenze bleiben muss (d. h. < 0,5 mg/kg Lebensmittel oder < 0,15 mg/kg Simulanz). Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version). Diese Grenzwerte werden mit recycelten Karton viele Male überschritten. Ein direkter Kontakt zwischen recycelten Karton und Lebensmitteln ist also nicht möglich.
Ist nur recycelter Karton anfällig dafür?
Nicht nur Kartonverpackungen können Mineralöle enthalten, auch Jutesäcke für den Transport von Kakaobohnen. Mineralöl in Lebensmitteln kann auch vom Schmieröl und den Hydraulikölen stammen, die in Maschinen für die Ernte und Produktion der Lebensmittel, aber auch für die direkte Behandlung der geernteten Produkte mit mineralölhaltigen Stoffen verwendet werden (wie beispielsweise Staubbinder und Glanzmittel).
Welche Möglichkeiten gibt es, um Mineralöle in Kartonverpackungen zu vermeiden?
Bei ducaju drucken wir alle unsere Verpackungen mit mineralölfreien Tinten, sowohl unsere Quadri-Serie als auch alle unsere Pantone-Farben und auch unsere Metalltinten Gold und Silber sind völlig frei von Mineralölen und wurden auf Basis von pflanzlichen Ölen hergestellt. Auch unsere Lacke und Leime sind mineralölfrei, und alle von uns verwendeten Schmiermittel haben Lebensmittelqualität. Wir können also Kartonverpackungen produzieren, die frei von Mineralölen sind. Allerdings ist es dann erforderlich, Karton mit ausschließlich neuen Fasern zu verwenden, also keine recycelten Fasern. Diese Kartonsorten sind GC1 mit weißem Rücken, GC2 mit Creme-Rücken, Kraft-Karton und Sulfat-Karton.
Was ist, wenn man aufgrund des ökologischen Aspektes doch recycelten Karton verwenden möchte?
Dann ist eine wirksame Barriere erforderlich, ein zusätzlicher Innenbeutel rund um die Lebensmittel, der aus Aluminium oder bestimmten PET-Folien oder komplexeren zusammengesetzten Folien bestehen kann. Oder man kann einen recycelten Karton mit einer Barriere gegen Mineralöle oder einer Zwischenschicht im Karton verwenden, die die Mineralöle absorbieren kann. Diese neu entwickelten Kartonsorten sind auf dem Markt erhältlich, ducaju kann diese auch anbieten. Wenn sie keinerlei Risiko mit recyceltem Karton eingehen möchten, wählen Sie am besten einen Karton, der die Mineralöle absorbieren kann. In Kombination mit unseren mineralölfreien Grundstoffen und Produktionsverfahren ist dies die optimale Lösung, um jede Infektion zu vermeiden.